Am 27. August 1883 brach der unter hohem Druck stehenden Krater des Krakatau aus. Das Krakatau-Archipelago – besser unter dem englischen Namen Krakatoa bekannt – liegt in der Sundastraße zwischen den indonesischen Inseln Java und Sumatra. An diesem Tag explodierte der Vulkan mit einer solchen Wucht, dass Schockwellen geschlagene sieben Mal um den Planeten hallten. Die Vulkaninsel selbst war zu dieser Zeit zwar glücklicherweise unbewohnt, die durch den Ausbruch ausgelösten Tsunamis kosteten aber über 36.000 Menschen in benachbarten indonesischen Küstenorten das Leben. Flora und Fauna auf Krakatoa wurden so gründlich ausgelöscht, dass das erste Lebenszeichen auf der Insel – oder vielmehr: dem, was noch von ihr übrig war – erst sechs Monate später im folgenden Mai dokumentiert werden konnte. In einer Felsspalte auf der Südseite des größten der drei Vulkankegel wurde eine kleine Spinne gefunden. Die zerstörerische Kraft des Krakatoa ging in die Annalen der Popkultur ein. Bis heute taucht der Name in Abenteuerromanen, Blockbustern und dunklen Legenden auf. Kein Wunder also, dass das Phänomen Krakatoa auch diverse Cocktailrezepte inspiriert hat. Die Vulkane des Krakatoa-Archipelago sind übrigens bis heute aktiv. Der letzte große Ausbruch ereignete sich im April 2020. So geheimnis- und kraftvoll wie der Vulkan sind dabei auch die vielen Variationen, die es von diesem Cocktail-Rezept gibt. Die erste Erwähnung eines Krakatoa-Cocktails, die ich finden konnte, stammt vom Rum- und Tiki-Historiker Jeff Berry. Dieser ist übrigens auch unter dem klangvollen Namen Beachbum Berry bekannt, was höflich übersetzt so viel wie “der Müßiggänger vom Strand” bedeutet. In dem von ihm und Annene Kayes verfassten „Grog Log“ (1998) wird das Krakatoa-Rezept unter den Kaffee-Rum-Cocktails aufgeführt. Als Variation des Hawaii Kai Swizzle soll es um 1960 im berühmt-berüchtigten Mai-Kai-Restaurant in Florida entstanden sein. Ein Cocktail mit Kaffee ist jetzt erstmal nicht so außergewöhnlich, aber der Krakatoa ist ein echtes Schwergewicht: Er kombiniert gleich mehrere Spirituosen, drei Zitrusfrüchte, drei Süßungsmittel und noch mehr. Mit der Devise “von allem ein bisschen” bist du darum beim Krakatoa auf der sicheren Seite. Du benötigst den hellen Dos Maderas 5+3 sowie den dunklen Dos Maderas 5+5, Aprikosenlikör, Falernum-Sirup, Kaffeelikör, kalt aufgebrühten Kaffee, Angosturabitter, Limette, Orange und Grapefruit. Außerdem brauchst du einen Mixer, zerkleinertes Eis und zum Servieren einen Cognacschwenker – je größer, desto besser.